DFK Paris
Die Kunst des Ancien Régime – Zentren, Akteure, Objekte
Projektbeginn: September 2017
Projektende: August 2018
Thema: Ancien Régime, Malerei, Druckgraphik, Skulptur, Architektur/Baukunst, Künstlersozialgeschichte, Wissenstransfer, künstlerische Mobilität und Netzwerke, Visuelle Kultur
Themengebiet: Architektur/Baukunst, Malerei, Plastische Künste, Bildhauerkunst, Soziologie, Kultur- und Mentalitätsgeschichte
Ort: Frankreich
Zeit: 17. und 18. Jahrhundert
Epoche: Frühe Neuzeit
Die Kunst des Ancien Régime zeigt sich in einer großen Vielfalt. Mehrere europäische Zentren konkurrierten miteinander. Und auch in Frankreich kristallisierte sich Paris nur allmählich als bedeutendster Standort heraus, ohne dass die anderen Zentren darüber aber ihre Bedeutung völlig verloren. Zwischen den Höfen und Städten herrschte ein reger Austausch, Kunstwerke wanderten ebenso wie Künstler, deren Werke nicht nur an ihrem Wohn- und Wirkungsort anzutreffen sind. Ein Netz von Beziehungen erstreckte sich über das Land und über die Landesgrenzen hinweg. Lange Zeit erfuhr die Kunst in Frankreich wichtige Impulse von seinen Nachbarländern, ausländische, insbesondere aus Italien und den (südlichen) Niederlanden stammende Künstler wirkten prägend, so dass weniger von einer französischen Kunst, als von einer Kunst in Frankreich die Rede sein sollte. Seit dem letzten Drittel des 17. Jahrhunderts strahlte die französische Kunst ihrerseits in andere Länder aus, insbesondere in den deutschsprachigen Raum und nach Russland, auch in andere Kontinente. Das Jahresthema soll die Kunst in Frankreich vom 16. Jahrhundert bis zur Französischen Revolution in den Blick nehmen, deren Diversität mit der Betonung regionaler Ausprägungen nur unzureichend beschrieben ist. Neben der geographischen Verortung der Kunst und der Einbindung in einen lokalen wie transregionalen Kontext gilt es auch deren soziale und politische Dimension zu berücksichtigen. Das Verhältnis von städtischer und höfischer Kunst muss nicht nur für Paris ausgelotet werden. Konfessionelle Gesichtspunkte spielten über die religiösen Auseinandersetzungen, die in den Religionskriegen gipfelten, und die Gegenreformation auch noch während des aufgeklärten 18. Jahrhunderts eine wichtige Rolle. Die Epoche stellt darüber hinaus zahlreiche weitere methodische Herausforderungen: Die Mobilität von Künstlern, Kunstwerken und künstlerischen und kunsttheoretischen Konzepten erlaubt es nicht, von statischen Modellen auszugehen, daher muss die Unterscheidung von Zentrum und Peripherie einer Prüfung unterzogen werden. Auch gilt es die Beziehungen der unterschiedlichen künstlerischen Gattungen und Medien zu reflektieren, sowie das Verhältnis von high and low, von vermeintlicher Hochkunst, wie sie ab der Mitte des 17. Jahrhunderts insbesondere von der Pariser Kunstakademie für sich in Anspruch genommen wurde, und populärer Bildproduktion.