Internationaler Forschungspreis

der Max Weber Stiftung beim Historischen Kolleg

Der Preisträger 2015

Der Kunsthistoriker und Philosoph Georges Didi-Huberman lehrt seit 1990 als Maître de Conférences im Centre d'Histoire et Théorie des Arts an der Pariser École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS).

In seinen zahlreichen und grenzüberschreitenden Publikationen erforscht Didi-Huberman neben der Geschichte und Theorie der Bilder auch die Anthropologie und die Psychoanalyse: Er stellt Fragen nach der Bedeutung von Kunst und Bildern, nach visueller Erscheinung und Wahrnehmung, nach dem „Eigensinn der Kunst“, nach der Ethik von Bildern und den Grenzen der Darstellbarkeit. Dabei versucht er, die Kunstgeschichte mit den aktuellen Bild- und Kulturwissenschaften zu verbinden.

Als Gastprofessor lehrte er u. a. in Berkeley, am Londoner Courtauld Institute of Art, an der Johns Hopkins University, dem Kanazawa College of Art, der Northwestern University, und der FU Berlin. Forschungsaufenthalte führten ihn nach Rom (Académie de France), Florenz (Villa I Tatti-Harvard University Center for Italian Renaissance Studies) und London (Institute of Advanced Study, Warburg Institute). Zahlreiche Ausstellungen gehen auf seine Organisation zurück, darunter „L’Empreinte“ am Centre Georges Pompidou (Paris, 1997), „Fables du lieu“ am Studio national des Arts contemporains (Tourcoing, 2001) und „Atlas“ am Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía (Madrid, 2010).

Georges Didi-Huberman hat bereits viele internationale Preise erhalten, die die besondere Wertschätzung seiner Arbeit nicht nur in Deutschland, sondern weltweit dokumentieren.

Der Preisträger veranstaltete im Januar 2015 ein internationales Kolloquium zum Thema „Leidmotive“ im Historischen Kolleg in München.