OI Istanbul
Klanglichkeit als intermediale Kategorie höfischer Festrituale im 15.-17. Jahrhundert in interkultureller Perspektive
Projektbeginn: 2019
Projektende: 2023
Antragsteller/-in, Sprecher/-in, Projektleitung: Martin Greve
beteiligte Personen: Judith I. Haug; Martin Greve; Songül Karahasanoğlu; Margret Scharrer; Ayşe Tül Demirbaş
Thema: Musik; Osmanisches Reich
Themengebiet: Musikwissenschaften und -geschichte
Ort: Türkei
Epoche: Neuzeit
Musik- und Klangereignisse spielen in höfischen Festkulturen über Kontinente hinweg eine wichtige Rolle. In Wechselwirkung mit verschiedenen anderen medialen Ausdrucksformen und Artefakten sind sie an der Ausführung ritueller und zeremonieller Handlungen auf vielfältige Art und Weise beteiligt. Zwei Teilprojekte untersuchen das intermediale Zusammenspiel in den höfischen Fest-Klang-Kulturen der osmanischen Sultane und in den burgundisch-habsburgischen „Spielarten“. Auf der Basis besonders gut dokumentierter Festlichkeiten politisch-dynastischer oder religiös-initiatorischer Natur, etwa in Form von Beschneidungszeremonien, Herrschereinzügen, Hochzeiten, Königs- bzw. Kaiserwahl oder Inthronisation, soll mit den Verfahrenstechniken des Kulturvergleichs ein Modell einer Klang-Fest-Kultur in anthropologischer Perspektive erarbeitet werden. Im Rahmen einer internationalen Tagung ist zudem die Weitung des Blickwinkels vorgesehen, indem weitere Hofkulturen, so z.B. aus dem mesoamerikanischen oder chinesischen Umfeld, einbezogen werden. Zur Vorbereitung dieser Tagung ist die Durchführung zweier Workshops in Zusammenarbeit mit dem Orientinstitut und der İstanbul Teknik Üniversitesi geplant.