Die Gründung des Deutschen Historischen Instituts Warschau (DHI Warschau) im Jahre 1993 war die erste Neugründung eines deutschen historischen Auslandsinstituts nach dem Fall des 'Eisernen Vorhangs'. Dies trug der besonderen Bedeutung der Beziehungen zwischen Polen und Deutschland Rechnung. Das Institut fördert die Kommunikation, Kooperation und den Forschungstransfer zwischen der deutschen und der polnischen Geschichtswissenschaft und unterstützt den geschichtswissenschaftlichen Diskurs auf nationaler und internationaler Ebene. Das Institut ist seit 2002 in einem denkmalgeschützten Stadtpalais untergebracht, einem seltenen Beispiel für ein Warschauer Gebäude, das den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden hat.

Deutsches Historisches Institut Warschau

Palac Karnickich
Aleje Ujazdowskie 39
00-540 Warschau
Polen
Tel. +48 225 258 300
Fax +48 225 258 337

dhi(at)dhi.waw.pl

Nach 1989 eröffnete sich die Chance, auch in Ostmitteleuropa ein Deutsches Historisches Institut zu gründen. Mit Polen wurde ein Land gewählt, zu dem Deutschland seit Jahrhunderten engste, aber auch besonders schwierige Beziehungen unterhalten hatte.

Aufgabe des DHI Warschau ist es, die Geschichte Polens, die deutsch-polnischen Beziehungen, Fragen der vergleichenden Geschichte Polens und Deutschlands sowie der Historiografie zu erforschen. Auch die jüdische Geschichte, die integraler Bestandteil der Geschichte beider Nationen ist, stellt ein Arbeitsgebiet des Instituts dar. Es veröffentlicht Forschungsergebnisse, Quelleneditionen sowie historische Studien in deutscher bzw. polnischer Übersetzung. Darüber hinaus organisiert das DHI Warschau vielfältige wissenschaftliche Veranstaltungen und fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs durch Stipendien und Kolloquien. Zu den Tätigkeitsfeldern des Instituts gehören ebenfalls die Erteilung von Auskünften und die Vermittlung wissenschaftlicher Kontakte.

Gegründet: 1993

Stellen: 34 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inklusive Drittmittelstellen (Stand: Dezember 2016) 

Forschungsgebiete:
Geschichte Polens und Ostmitteleuropas sowie der deutsch-polnischen Beziehungen im europäischen und internationalen Kontext in ihrer gesamten chronologischen Tiefe und thematischen Breite

Service:
Bibliothek: Gegenwärtig umfasst der Bestand 85.371 Medieneinheiten. Dazu zählen 297 laufend gehaltene Zeitschriften.

Die Bibliothek steht nicht nur den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern und Stipendiatinnen und Stipendiaten des Instituts offen, sondern auch externen Nutzern. Die Bibliothek des DHI Warschau ist eine wissenschaftliche Spezialbibliothek. Ihr Sammelspektrum umfasst die Geschichte Deutschlands und Polens, die deutsch-polnische Beziehungsgeschichte im europäischen und internationalen Kontext und die Geschichte der osteuropäischen Juden. Allgemeine geschichtswissenschaftliche sowie geistes- und sozialwissenschaftliche Literatur rundet das Erwerbungsprofil ab.

Nachwuchsförderung:
Stipendien, Praktikantenprogramm

Publikationen:
- Einzelveröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Warschau
- Quellen und Studien
- „Klio in Polen
- „Klio w Niemczech
- „Lelewel-Gespräche (online)
- Monografien
- Newsletter
- Jahresbericht

Veranstaltungen:
Vorträge, Kolloquien, Lelewel-Gespräche, Tagungen, Buchpräsentationen

Außenstelle des DHI Warschau in Vilnius:
Die Außenstelle des DHI Warschau in Vilnius betreibt wissenschaftliche Forschungen zur Geschichte Litauens, zu den litauisch-deutschen historischen Beziehungen sowie zum Geflecht der Beziehungen Litauens zu seinen Nachbarvölkern in Ost(mittel)europa. Darüber hinaus dient die Außenstelle als Ausstrahlungsort und Koordinationsstelle für den Forschungstransfer zwischen litauischen und deutschen Historikern, aber auch zu bzw. von Wissenschaftlern aus anderen Ländern.

Wissenschaftlicher Beirat